Vortrag und Führung

Absolutismus und Barock in Recklinghausen

Mit dem Vortrag in der VHS begann unser Vorstandsmitglied Dr. Werner Koppe mit der Präsentation eines bedeutenden Zeitabschnitts unserer Stadtgeschichte. Verbunden mit der Geschichte der Kurfürsten von Köln war auch das Zeitalter des Barock. Am 24. April ab 16 Uhr folgt eine Entdeckungsreise in die Welt des Barock in unserer Stadt. Treffpunkt ist die Bodenplatte am Kunibertitor.

Die Bildsprache der Glasfenster

Buntglasfenster Teil II

Die zweite Exkursion des Vereins zum Thema Kirchenfenster führte am 15. März in die St. Marien-Kirche und die Lutherkirche im Stadtteil Süd. Alfred Stemmler und Arno Straßmann, die seit Jahren die Faszination der Fenster erforschen, präsentieren hier interessante Bildprogramme.

1893 eingeweihte katholische St. Marien-Kirche in Recklinghausen Süd

1888 eingeweihte Luther-Kirche an der Bochumer Straße in Süd

Obwohl die ursprünglichen Fensterverglasungen beider Kirchen im II. Weltkrieg zerstört wurden, bieten sie doch ein interessantes Buntglasprogramm. So gelang es in der Marienkirche nach dem Kriege die einstigen Chorfenster nach altem Vorbild wieder zu rekonstruieren.

Faltblatt "Unterirdisches Recklinghausen"

Kommentierter Grabungsplan

Zehn Jahre nach den archäologischen Ausgrabungen an der Johannes-Janssen-Straße in der Altstadt hat der Verein für Orts- und Heimatkunde in Kooperation mit der Stadt ein informatives Faltblatt herausgegeben, das nun vorgestellt wurde. Dieses ergänzt die “vor Ort” vom Verein angebrachte Informationstafel:

                                              Pressefoto (Stadt Recklinghausen):

                                                 (v.l.): Hendrik Eßers (Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing),
                                                 Georg Möllers (VOHR), Sozialdezernent Dr. Sebastian Sanders und unsere Vorstandskollegen                                                                            Dr. Werner Koppe (Autor),  Arno Straßmann (Bodendenkmalpfleger)

Einen detaillierte Überblick über die archäolgischen Funde an der Johannes-Janssen-Str. im Herzen der historischen Altstadt mit ihrer zeitlichen Einordnung gibt das im Januar 2024 von uns in Kooperation mit der Stadt herausgegebene Faltblatt, verfasst vom Vorstandskollegen Dr. Werner Koppe. Das Faltblatt ist in der Touristen-Information, Martinistr. 5 erhältlich.

Sie können das Faltblatt einsehen, wenn Sie auf den Button drücken.

Exkursion nach Waldbreitbach

Das idyllische Waldbreitbach im Wiedtal verwandelt sich seit über 30 Jahren in das Weihnachtsdorf Waldbreitbach

Das Jahresprogramm 2024 begann mit der Fahrt ins “Weihnachtsdorf” Waldbreitbach: 50 Teilnehmer starteten am großen Franziskanerinnenkloster auf dem Klosterberg. Der 2,5 km lange “Krippenweg” mit 75 Darstellungen unter der Lichterkette und dem Stern mit 2000 Leuchten mündete an der Pfarrkirche. Das Foto zeigt einige Interessierte vor der großen Krippe der Pfarrkirche, die auf 1500 Wurzeln gestaltet wurde.

Freuen Sie sich auf den „Vestischen Kalender 2024"!

Herausgeber: Rita Maria Schütz, Stephan Schütz, Schützdruck GmbH

ISSN: 0938-8745

Der VESTISCHE KALENDER 2024 ist im Buchhandel (19,95 Euro) erhältlich!

Auf 258 Seiten finden sich interessante Beiträge zu Geschichte, Kunst, Literatur, Sport, Freizeit, Heimatthemen, Natur, Kunst, Akuellem in unserem Vest. Im reich bebilderten Buch ist Recklinghausen dank des ehrenamtlichen Engagements vieler Mitglieder sehr gut vertreten. Unser Dank gilt auch Rita Maria Schütz (Schützdruck) als Herausgeberin und Dr. Matthias Kordes für die Redaktion!

Für Mitglieder ist der Kalender zum Preis von 14,- Euro bei unseren Veranstaltungen und in der Geschäftsstelle erhältlich.

Bestellungen bitte per E-Mail: info@geschichte-recklinghausen.de oder Anruf: 02361 501902; der Versand erfolgt dann per Post

 

Zwischen Integration und Verfolgung

Auf den Spuren jüdischen Lebens

Unser Stadtrundgang führte am 9. November  zu verschiedenen Orten der wechselvollen Geschichte jüdischen Lebens in Recklinghausen: unter anderem zum Standort der Redaktion der ehemaligen Nationalzeitung, zum Judenhaus an der Kellerstraße, den Stolpersteinen der Familie Markus an der Steinstraße, dem Polizeipräsidium mit Blick auf den Standort der in der Progromnacht 1938 zerstörten Synagoge bis zum Mahnmal der Bürgerschaft für die ermordeten jüdischen Mitbürger*innen am Herzogswall. Neben der Schilderung konkreter Lebensschicksale ging es bei dem Rundgang auch um den Aufbau der jüdischen Gemeinde und ihrer Einrichtungen nahe der Altstadt.

Hat das Bauen mit Beton noch eine Zukunft?

Exkursion zum Betonwerk der Firma Brüninghoff in Heiden

Die Firma Brüninghoff bedient nicht nur das Thema Holzbau, sondern hat in Heiden auf 15.000 m² eine neue Produktionsanlage für Betonbauteile errichtet. Im Rahmen einer Exkursion haben einige Mitglieder unseres Vereins am 26. Oktober 2023 die Produktionsstätte besichtigt. Im Vorfeld der Begehung wurden die Teilnehmer durch den Geschäftsführer Sven Brüninghoff und Betriebsleiter Thomas Trieb über die technologischen Highlights aufgeklärt.

"Im Licht des Himmels"

Buntglasfenster

Auf die fasziniernde Bild- und Symbolsprache von Kirchenfenstern machten am 22. September 2023 Arno Straßmann und Alfred Stemmler bei einer Führung aufmerksam. Sie führten 30 Teilnehmer in zwei benachbarten Kirchen in Hochmarmark, St. Michael und die Reformationskirche.

In letzterer schloss sich die Konfirmantengruppe der Führung an.

Rosettenfenster der Kirche St. Michael / Hochlarmark. Zentral die Heilige Cäcilia, flankiert von Papst Urban Ⅰ sowie von König David (mit Harfe).

Der Traum von der Bäderstadt

In Kooperation mit dem Seniorenzentrum Grullbad erinnerte der Verein am 31. August an die Geschichte von BAD GRULL. Der Vortrag von Dr. Werner Koppe fand ein so reges Interesse bei Heimbewohnern, Vereinsmitgliedern und Gästen, dass die Bestuhlung nicht mitkam. Anschließend wurde am Altgebäude (1903) an der Hochstraße eine unserer DENK-MAL-Tafeln angebracht. Das Foto zeigt Vertreter des Seniorenzentrums mit dem Beigeordneten Dr. Sebastian Sanders und Mitglieder unseres Vereins nach der Enthüllung.

                                      Foto: C. Möllers

Besuch an einem „Tatort“ und „Gedenkort“

Die Geschichte des Hauses und der Polizei in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur

Zu einer besonderen Führung durch das Polizeipräsidium begrüßten am 29. August Polizeipräsidentin Friedrike Zurhausen und Wachleiter Martin Wilhelm Mitglieder des Vereins für Orts- und Heimatkunde (VOHR).

Im Mittelpunkt stand die Geschichte des Hauses und der Polizei in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Damals sei, so Martin Wilhelm, das in der Weimarer Republik errichtete Gebäude selbst zu einem „Tatort“ pervertiert. Zu diesen Tatorten gehörten z.B. die Haftzellen im Kellergeschoss ebenso wie der berüchtigte Verhörraum im Obergeschoss. Hier waren damals mit brutalsten Foltermethoden Häftlinge gequält worden. Schwer erträglich für die Besucher zu hören sind die vorhandenen Berichte darüber. Die Führung machte aber auch deutlich, wie intensiv sich die Polizei inzwischen mit diesem schrecklichen Kapitel der eigenen Geschichte auseinandersetzt. Dies galt ebenso für die inzwischen erarbeitete Dauerausstellung im Erdgeschoss mit ihren Film- und Textdokumenten. Im Mittelpunkt stehen die Mordaktionen des Recklinghäuser Polizeibataillons 316 mit einer zentralen Frage: „Wie konnten sich vorher normale Menschen an Massenerschiessungen“ beteiligen. An diesen schrecklichen Beispielen die Verantwortung des Einzelnen zu schärfen, den Blick für die menschliche Würde, ist das Anliegen der Polizei. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema gehört in Recklinghausen zur Ausbildung aller neuen Polizeijahrgänge!

Jürgen Pohl, unser stellvertretender Vorsitzender, hat selbst vor Jahren die Geschichte dieses Polizeibataillons erarbeitet. Später haben er und Dr. Matthias Kordes in Kooperation mit dem Polizeipräsidium auch eine Schrift zur Geschichte herausgegeben, die auch Basis einer ersten Ausstellung wurde. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit; sie braucht Demokraten, denen Menschlichkeit und Menschenrechte bewusst sind. Das Engagement der Recklinghäuser Polizei, sich damit deutlich auseinanderzusetzen, ist tief beeindruckend und vorbildlich.

       Die Besuchergruppe mit Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen und dem Ersten Polizeihauptkommissar Wilhelm vor dem Präsidium

       (Foto: C. Möllers/Verein für Orts- und Heimatkunde)

Bislang umfangreichste Familienbiografie im Gedenkbuch

Foto vor dem Empfang mit – erste Reihe v.l.n.r: Dr. F.-J. Wittstamm, E. Burmeister (Linke), Shoshana Philipp Chavkin,
Manfred de Vries, Dr. Duka(SPD), Frau de Vries, M. Sommer (Grüne) und Dr. Kordes sowie
– zweite Reihe – Dr. Kortenjann/VHS, BM M. Bergmaier (CDU), G. Möllers, Klaus Dieter Hermann (SPD)

– Foto: Stadt Recklinghausen

Unsere bisher umfangreichste Familienbiographie im Gedenkbuch konnten wir bei einem von der VHS organisierten Empfang übergeben:

Shoshana Philipp Chavkin aus Israel ist die Tochter des Auschwitz-Überlebenden Isidor („Issy“) Philipp und Manfred des Vries der Sohn der Riga-Überlebenden Martha de Vries, geb. Markus und des Auschwitz-Überlebenden Ludwig de Vries. Isidor Philipp und Martha Markus waren Cousin und Cousine. Das Online-Gedenkuch ist unter www.recklinghausen.de/gedenkbuch abrufbar.

Schauspielerehepaar begeistert bei Lesung

"Kein Leben mehr für mich ohne Freiheit"
Foto: M. Wehling
Ungezwungen und leidenschaftlich tragen die beiden in Recklinghausen lebenden Schauspieler ihre Texte vor.
 
Aus Anlass des 175. Jahrestages der Revolution von 1848 haben die VHS Recklinghausen und unser Verein eine Lesung angeboten und dafür das bekannte Recklinghäuser Schauspieler-Ehepaar Christine Sommer und Martin Brambach gewinnen können. Es handelte sich am 4. Juni um die erste öffentliche VHS-Veranstaltung im renovierten Willy-Brandt-Haus.
Im Mittelpunkt standen einfühlsam und teils mit Vehemenz vorgetragene Texte von Ferdinand Freiligrath, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts so angesehen und bekannt war wie Goethe und Schiller. Christine Sommer und Martin Brambach boten zudem Gedichte und Zitate anderer liberaler Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, alle mit Bezug auf die damalige politische und gesellschaftliche Entwicklung. Die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer quittierten diese fantastische Vorstellung mit lang anhaltendem und stürmischem Beifall.

Neue Erinnerungstafel für zwei couragierte Frauen

Katharina von Siena und Tisa von der Schulenburg

Am 7. Mai 2023 wurden Tafeln im Rahmen unseres Projekts „DENK-MAL“ angebracht. Der Gemeindeverbund St. Katharina von Siena segnete eine Statue der Mystikerin und streitbaren Kirchenreformerin des 14. Jahrhunderts ein. In Kooperation mit dem Verein werden auf den Tafeln zwei couragierte Frauen vorgestellt. Neben Katharina auch Tisa von der Schulenburg (1903-2001). Drei Kunstwerke der engagierten Tisa mit dem schicksalhaften Lebensweg und dem jahrzehntelangen Engagement als Ordensfrau und Künstlerin für die Menschenrechte in aller Welt, befinden sich in St. Franziskus. Die Enthüllung erfolgte durch Vertreter von Verein und Gemeinde.

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Erlebnispark an der Emscher zwischen Castrop-Rauxel und Recklinghausen

Europas größtes Flußumbauprojekt

Auf Einladung des VOH und begleitet von Arno Straßmann kamen am 6. Mai 30 Interessierte zu einem Frühlingsspaziergang durch das “Emscherland” zusammen. Am Treffpunkt von Rhein-Herne-Kanal, Emscher und Suderwicher Bach ist ein beeindruckender Erlebnispark entstanden, den sich die Natur zur Zeit “erobert”. Die offizielle Eröffnung des Parks findet am 19. Mai 2023 statt. Die Anlage wird im Rahmen eines Eröffnungsfestes am 21. Mai der Öffentlichkeit übergeben.

Fotos: Wehling

Fachlich begleitet wurden die Teilnehmenden von Dr. Stephan Treuke, der die verschiedenen Areale des Natur- und Wasser-Erlebnis-Parks kompetent und praxisnah erläuterte. Die vielfältigen Angebote des Parks umfassen Gemeinschaftsgärten, einen Wasserspielplatz, Staudengarten, Imkerhaus, Streuobstwiese und Bauerngärten. Im südostlichen Teil des Baugebiets werden die Terrassen später noch durch die Bepflanzung mit Weinreben ergänzt. Die erste Weinrebe wurde im September letzten Jahres von Bundeskanzler Olaf Scholz gepflanzt. Bleibt zu hoffen, dass die Rebe in “Deutschlandgeschwindigkeit” Früchte trägt.

Foto: EGLV (Emschergenossenschaft / Lippeverband)

Die Probleme Frankreichs im Jahr der Ruhrbesetzung (1923)

Schulden, Stahl und Kohle

Referent: Dr. Matthias Kordes (Stadtarchivar)

Im Rahmen eines Vortrages hat am 20. April 2023 Herr Dr. Matthias Kordes im Institut für Stadtgeschichte Recklinghausen den Vereinsmitgliedern und interessierten Gästen elementare Aspekte der Ruhrbesetzung 1923 nahe gebracht. Der Vortrag fand außergewöhnlich große Resonanz, wie auch die bisherigen Veranstaltungen zum Thema der Ruhrbesetzung.

Es kam deutlich zum Ausdruck, dass die Besetzung des Ruhrgebiets durch Franzosen (und Belgier) nicht in erster Linie wegen des Triumphes als Siegermacht erfolgte. Wirtschaftliche und finanzielle Gründe sowie die internationale Stellung Frankreichs hatten besonders großes Gewicht bei der Entscheidung, das Ruhrgebiet zu besetzen. Nach etwa 90 Minuten hatten die Zuhörer viele neue Erkenntnisse gewonnen und quittierten den mit sehr viel Kompetenz dargebotenen Vortrag mit viel Beifall.

Bus-Exkursion Dordrecht – Rotterdam – Den Haag

Auf jüdischen und anderen Spuren

Foto: Stadt Dordrecht

Empfang im historischen Rathaus

Zurückgekehrt sind unsere Mitglieder, die an der Wochenend-Tour nach Dordrecht-Rotterdam-Den Haag teilgenommen haben. Besonders herzlich war die Begrüßung im historischen Stadthuis unserer Partnerstadt Dordrecht. Bürgermeister Korff ließ es sich nicht nehmen, die 44köpfige Gruppe persönlich zu begrüßen; sogar der rote Teppich war auf der grossen Freitreppe ausgerollt! Oder galt der dem hochadeligen Besuch, der vor unserer Gruppe das Rathaus beehrte? Die Stadtschlüssel waren nämlich zuvor dem Kinderprinzenpaar ausgehändigt worden.

Karneval in Dordrecht? Sogar ein kleiner Karnevalsumzug? Das war eine neue Erkenntnis! Jedenfalls geben wir gern die herzlichen Grüße des Bürgermeisters an die Recklinghäuser weiter! Hervorgehoben hat er die besonders enge und gute Zusammenarbeit mit seinem Amtskollegen Christoph Tesche und der Verwaltungsvorstände beider Städte untereinander – Europa funktioniert! Wie zu hören war, wird dies für viele „Erstbesucher“ Dordrechts nicht der letzte sein…

Schwerpunkt der Fahrt in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit war die Spurensuche nach dem Schicksal der jüdischen Bevölkerung der Niederlande, so am Standort der ehem. Synagoge in Dordrecht sowie am Mahnmal der getöteten Kinder in Rotterdam. Besonders beeindruckt hat uns die Zivilcourage einiger Mitglieder der calvinistischen Gemeinde Breepleinkerk. Dort wurden mehrere Juden heimlich im Dachgeschoss der Kirche über drei Jahre versteckt und versorgt.

Zahlreiche Gedenktafeln jüdischen Lebens finden sich im ehemaligen jüdischen Viertel von Den Haag. Auf den Friedhof der Nieuwe Kerk ist auch das Grab von „Benedictus de Spinoza“ (1632-1677), dem berühmten niederländischen Philosophen, der als Baruch Spinoza einer sephardischen Flüchtlingsfamilie aus Portugal entstammte und 1656 aber wegen seiner philosophischen Ansichten aus der Amsterdamer Jüdischen Gemeinde ausgeschlossen wurde. Direkt im Anschluss an das Kirchengelände der Nieuwe Kerk wurde gerade eine große Gedenkstätte für die 12.000 ermordeten jüdischen Menschen aus Den Haag errichtet.

Der Weg in die Diktatur

Die Folgen der Machtübergabe vom 30. Januar 1933

Foto: Stadt RE

BM Tesche, Schulleiter Rembiak, Prof. Nachama mit den Veranstaltern Koch (GCJZ), Möllers (VOHR)  und Dr. Kortenjann (VHS)

Auf ausgesprochen große Resonanz stieß die Kooperationsveranstaltung von Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, VHS und VOHR in der Aula des Gymnasium Petrinum.

Am 30. Januar sprach Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama/Berlin über die Machtübergabe am 30. Januar 1933, der die Machtergreifung der Nationalsozialisten in den Folgemonaten folgte. Rabbiner Nachama kennt Recklinghausen aus seiner Teilnahme bei der bundesweiten Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ mit der Verleihung der Buber-Rosenzeig-Medaille 2018 in seiner Eigenschaft als jüdischer Part im Vorsitz des  Koordinierungsrats der 80 Christl.-Jüd. Gesellschaften. Gerda Koch, eine seiner Vorstandskolleginnen, konnte auch jetzt den Kontakt vermitteln. Im Vorjahr konnten wir bei der Gedenkstättenfahrt von VOHR und GCJZ nach Berlin der Einladung zum Gottesdienst in seiner Synagoge folgen. Der Historiker Andreas Nachama war lange Leiter der Gedenkstätte „Topographie des Terrors“ im ehemaligen Gestapo-Hauptquartier, das wir im Vorjahr ebenfalls besuchten.

Verstorben ist gerade im Alter von 97 Jahren Sally Perel, dessen Lebensschicksal viele vielleicht aus seinem Buch „Hitlerjunge Salomon“ und der gleichnamigen Verfilmung kennen. Er war jahrzehntelang als Gast unseres Jugendamtes mit seinen Vorträgen an den Recklinghäuser Schulen aktiv, zuletzt noch 2019 (!), ein beeindruckender Zeitzeuge und ein bewundernswerter Mensch.

Krippenführung

Schon Tradition hat der “Krippengang” zum Auftakt des Jahresprogramms des Vereins für Orts- und Heimatkunde. Dem Start mit Gerd Schenk in St. Franziskus/Stuckenbusch folgten in diesem Jahre Besuche im “Recklinghäuser Süden”. Das Foto zeigt die Gruppe mit Pfr. Aloys Wiggeringloh in St. Antonius; dem folgte ein Besuch in St. Marien.

Foto: privat

"BAD RECKLINGHAUSEN"

Der Recklinghäuser Traum von der Bäderstadt

Fast hätte es dazu kommen können. Vor 165 Jahren  erblickte eine Solequelle das Licht der Welt! Daraus entstand tatsächlich eine blühende Kuranlage im Süden der Stadt – das SOOLBAD Grull.

Unser Vorstandsmitglied Dr. Werner Koppe ist der Quelle “auf den Grund” gegangen. Seine Publikation (40 Seiten, Fotos) ist für 5,- Euro in unserer Geschäftsstelle erhältlich und wird bei Vereinsveranstaltungen angeboten.

Gedenken an Fritz und Tisa von der Schulenburg

Gedenktafelenthüllung am Haus Kleine Geldstraße 4 und Ausstellungseröffnung in der Sparkasse Vest

Anlässlich seines 120. Geburtstags wurde am 5. September 2022 in besonderer Weise an Fritz-Dietlof von der Schulenburg gedacht. Der Widerstandskämpfer war wegen seiner Rolle als Organisator wenige Wochen nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 hingerichtet worden. Schulenburg hatte 1928-32 als Assessor der Kreisverwaltung im Haus der Familie Werne, Kleine Geldstraße 4, gelebt und einen Freundeskreis gefunden. Am Haus wurde jetzt auf Initiative des Vereins für Orts- und Heimatpflege eine Gedenktafel enthüllt. Als Nachfahre der Familie Werne und Vertreter der Hausbesitzer nahm auch Klemens Bäumer die Enthüllung vor. Anschließend wurde in der Sparkasse Vest Recklinghausen eine Ausstellung über die Geschwister Schulenburg eröffnet. Tisa, die einzige Schwester und Mitwisserin der Widerstandspläne, war nach 1945 über den Freundeskreis des Bruders nach Recklinghausen und nach Dorsten gekommen. Dort war sie der Ursulinengemeinschaft beigetreten und hatte sich als Schwester Paula Künstlerin Tisa zeitlebens für die Erinnerungskultur und die Menschenrechte in aller Welt eingesetzt. Bürgermeister Christoph Tesche hob gerade angesichts der aktuellen Krisen und der Gefährdungen der Demokratie das Engagement beider Geschwister als Vorbild hervor. Dr. Schulte, Vorstand der Sparkasse, lud die Recklinghäuser zum Besuch der Ausstellung bis zum 5. Oktober in die Kundenhalle am Königswall ein.

Foto: Privat

Eröffnung der Ausstellung 2022: Christoph Tesche (Bürgermeister), Georg Möllers (VOHR), Schwester Barbara (Ursulinenkonvent Dorsten), Jürgen Pohl (VOHR), Dr. Michael Schulte (Vorstand Sparkasse Vest)

Ein halbes Jahrtausend Stadtgeschichte

500 Jahre Gravemannshof
Auf ein halbes Jahrtausend Stadtgeschichte blickt er zurück: Der Gravemanns Hof an der Kunibertistr. 16.  Nach dem verheerenden Stadtbrand des Jahres 1500 wurde er 22 Jahre später errichtet. Grund genug, die 500-Jahr-Feier des ältesten Profanbaus nicht unbeachtet vorüber gehen zu lassen. „Als Recklinghäuser können wir stolz sein auf die stattliche Reihe denkmalgeschützter Häuser,“ so Georg Möllers, Vorsitzender des Vereins für Orts- und Heimatkunde.“  Seine Vorstandskollegen Dr. Werner Koppe und Arno Straßmann haben dazu einen anschaulichen Informationsflyer verfasst. Danach geht die erste urkundliche belegbare Erwähnung der Vorgängerbauten auf das Jahr 1332 zurück. Danach war das „Haus am Graben“ jahrhundertelang gegenüber den Äbtissinnen des Damenstifts Essen abgabepflichtig. Nicht weniger interessant ist die Baugeschichte, ein interessantes Beispiel der in der Altstadt vielfach präsenten Fachwerkarchitektur.
Zusammen mit dem Stadtmarketing wird der Flyer in großer Stückzahl herausgegeben. Georg Gabriel: „Das Interesse an unserer historischen Altstadt ist groß. Sie ist ein Alleinstellungsmerkmal im Ruhrgebiet.“ Die Flyer sind in der Tourist-Information der Stadt (Martinistr. 5), im Institut für Stadtgeschichte und natürlich auch „vor Ort“ erhältlich: Auch die Firma Walbusch, Mieter dieser besonderen Immobilie, hat sich spontan in das Projekt eingebunden. Sie präsentiert auch Fotos und Dokumente und für Teilnehmer von Führungen ist neben dem Flyer auch ein kleines Begrüßungsgeschenk erhältlich.
Eingeladen zu den ersten Führungen über den „Jubilar“ und die Fachwerkbauten in der Altstadt sind die Recklinghäuser durch Michael Wehling am Mittwoch, 31.08.2022 ab 15 Uhr und durch Arno Straßmann am Samstag, 03.09.2022 ab 10.30 Uhr. Der Treffpunkt ist immer beim „Geburtstagskind“.

Friedrich Hebbel  ( 1813 – 1863 )

Das alte Haus

Noch lange Jahre kann ich stehn,
bin fest genug gegründet,
und ob sich mit der Stürme Wehn
ein Wolkenbruch verbündet,
kühn rag’ ich wie ein Fels empor,
und was ich auch an Schmuck verlor,
gewann ich’s nicht an Würde?

Foto: Privat

(v.l.) Dr. Werner Koppe, Georg Möllers, Michael Wehling, Ina Peterhardt (Fa. Walbusch), und Arno Straßmann Verein für Orts- u. Heimatkunde RE

Gedenken an den 20. Juli 1944

Tisa-Relief erinnert an Widerstandskämpfer

Zu einer besonderen Gedenkveranstaltung lud Landrat Bodo Klimpel am 20. Juli 2022 ins Kreishaus ein. Im Mittelpunkt stand die Enthüllung eines Bronzereliefs von Tisa von der Schulenburg, mit dem sie ihren Bruder Fritz Dietlof und Claus von Stauffenberg würdigte. Als Kooperationspartner des Gedenkens sprachen Georg Möllers und Jürgen Pohl für den Verein und viele Gäste interessierten sich für unsere Publikation. Die Tisa-Stiftung war mit einer Power-Point-Präsentation vertreten.

Foto: Cornelia Möllers

(v.l.) Andreas Leib, Stellvertretender Bürgermeister Recklinghausen, Ulrich Hempel, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, Landrat Bodo Klimpel, Staatssekretär Josef Hovenjürgen, Europaabgeordneter Dennis Radtke, Jürgen Pohl und Georg Möllers, Vorstand Verein für Orts- u. Heimatkunde RE

Initialzündung der "RUHRFESTSPIELE" vor 75 Jahren

Neue Erinnerungstafel an der ehemaligen Lohnhalle der Zeche König-Ludwig 4/5

Fotos: Cornelia Möllers

Am 27. Juni 2022 – genau am Jahrestag 75 Jahre danach – luden derVerein für Orts- und Heimatkunde, der Verkehrsverein Suderwich-Essel und der Geschichtskreis König-Ludwig an den historischen Ort. Auf der Zeche König-Ludwig 4/5 hatten sich Betriebsräte 1946 solidarisch mit den Hamburger Theatern gezeigt und illegal Kohle zur Verfügung gestellt. Ein Jahr später wollten sich diese mit Gastspielen bedanken. Nun zeigte sich die Stadt solidarisch und stellte Lebensmittel und Privatwohnungen für 150 Hamburger zur Verfügung, darunter den Ersten Bürgermeister Max Brauer, der bei Oberbürgernmeister Wilhelm Bitter übernachtete. Am 27. Juni, dem Vorabend der Aufführungen, brachte Brauer hier die Idee dauerhafter “Festspiele” ins Gespräch!

75 Jahre danach enthüllten Bergleute, Dr. Peter Wauschkuhn (VV Suderwich-Essel), Georg Möllers (VOH), Bernhard Sundermann-Peters, der jetzige Besitzer der damaligen Lohnhalle, Bürgermeister Christoph Tesche und Intendant Olaf Kröck, unsere Erinnerungstafel.

Gedenkstättenfahrt Berlin

26. - 29. Mai 2022

Foto: Besuch der Gedenkstätte Plötzensee

Erinnerungsorte standen im Zentrum der Berlin-Exkursion von Verein und Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Schwerpunktmäßig ging es um Orte des Terrors und des Widerstandes in NS-Herrschaft und SED-Diktatur sowie insbesondere des Holocausts. Bezüge zu Recklinghausen gab es z.B. im Haus der Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942; vier Tage später wurden die Juden unserer Stadt Opfer der Deportation. In der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum ist nun die Asche des 1934 ermordeten Dr. Erich Klausener beigesetzt; in Plötzensee wurde 1944 Fritz von der Schulenburg, einer der Organisatoren des Attentats vom 20. Juli erhängt.

„Die Burg“ bei Marl Sinsen

Ökologischer Frühlingsspaziergang

Auf Einladung des VOH kamen am 29. April nahezu 30 Interessierte zu einem Waldspaziergang zusammen. Erkundet wurde das Naturschutzgebiet „Die Burg“ mit ihren verschiedenartigen Arealen. Fachlich begleitet wurden die Teilnehmenden von Arno Straßmann, der keine der interessierten Fragen unbeantwortet ließ. Dass es sich bei der “Burg” tatsächlich um eine Befestigungsanlage handelt, wird anhand einer neueren archäologischen Veröffentlichung erläutert.

Foto: M. Wehling

Foto: M. Pawlowski

8. Mai - Tag der Befreiung

ein bedrückender Gedenktag

Foto: Nina Kliemke (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge)

„Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der soll zu den Kriegsgräbern gehen.“ Der Satz von Jean Claude Junker, langjähriger EU-Kommissionsvorsitzender war so etwas wie ein Leitfaden für eine ungewöhnliche Gedenkveranstaltung. Eingeladen hatten dazu der Verein für Orts- und Heimatkunde und der Vollsbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf den Nordfriedhof. Unter Führung von Nina Kliemke, Georg Möllers und Jürgen Pohl begegneten die Teilnehmer menschlichen Schicksalen zweier Weltkriege. Jürgen Pohl: „Wir sollten auch unsere Friedhôfe als Mahnmale der Menschlichkeit sehen!“ Dort liegen die Grabstätten von Gefallenen und Kriegsgefangenen, von Zwangsarbeitern aus ganz Europa, auch der Ukraine. In Familiengruften wird der Söhne gedacht, die auf Friedhöfen des Volksbundes in ganz Europa liegen oder deren Gräber unbekannt sind. Bis heute, so Nina Kliemke, engagiert sich der Volksbund für die Identifizierung der Getöteten. Georg Möllers: „Auf den Grabfeldern für Zivilopfer waren die Gedanken besonders nahe bei den Menschen, die in diesen Tagen in Kellern oder U-Bahn-Schächten zubringen oder in ihren Wohnungen den Tod finden”. Auch auf dem Nordfriedhof liegen getötete Eltern, Familien mit Kindern oder ein alter Mann, der Ostern 1945, dem Tag der Befreiung in Recklinghausen, von einer Granate getötet worden war.

Frühlingsfahrt zum Oberschlesischen Landesmuseum Ratingen

Schlesische Traditionen im Ruhrgebiet

Fotos: M. Pawlowski

In der Osterzeit wartet das Landesmuseum in Ratingen immer mit einer landestypischen Besonderheit auf: Ostereier in traditioneller schlesischer Kratztechnik.

Am 9. April konnte die angekündigte Tagesfahrt zum Oberschlesischen Landesmuseum nach Ratingen realisiert werden. Mit 30 Personen besuchten wir das Museum und wurden durch die Sonderausstellungen „Bräuche“ und „Bewegte Leben“ geführt. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen in der Altstadt probierten viele den Pillekuchen, eine Spezialität aus dem Bergischen Land, zu der man nicht Nein sagen kann. Gestärkt konnte dann die Stadtführung mit Arno Straßmann beginnen. Der Nachmittag in Ratingen klang mit einer kleinen Kaffeepause aus, die viele Teilnehmer dazu nutzten, sich Kaffee und Kuchen schmecken zu lassen und den schönen Tag zu genießen.

Der “Dumeklemmer Brunnen”

Seit Jahrhunderten haben die Ratinger den Spitznamen “Dumeklemmer” (Daumenklemmer). Angeblich haben sie dem heiligen Suitbertus einmal den Daumen im Stadttor eingeklemmt, als dieser den damals noch heidnischen Ratinger Bürgern das Christentum bringen wollte. Suitbertus soll sie daraufhin verflucht haben, daß alle Ratinger Kinder in Zukunft mit einem “platten Daumen” zur Welt kommen würden. In Wirklichkeit war Ratingen jahrhundertelang Sitz des Scharfrichters des Bergischen Landes, das Anlegen von Daumenschrauben zur Erpressung von Geständnissen war besonders gefürchtet. Im ganzen Bergischen Land hießen die Ratinger damals “Dumeklemmer”.

Arno Straßmann nimmt die Gruppe mit auf einen abwechslungsreichen Spaziergang durch die historische Innenstadt.

„VON SCHNITTMUSTERN, NÄHMASCHINEN UND PLÄTTEISEN"

Frauen in der Bekleidungsindustrie in Recklinghausen

Literaturhinweis zur Frauen- und Industriegeschichte

Die Ausstellung im Institut ist bei vielen Mitgliedern auf Interesse gestoßen, wie auch die Führung durch Dr. Doris Derichs-Kunstmann und Hildegard Stein. Die dazu erschienene Publikation ist für 12 Euro im Buchhandel erhältlich.

Buchvorstellung: "Die Tochter des Hexenjägers"

Die Pinkernell und die Jesuiten, Spurensuche in der Frühen Neuzeit

Was steckt hinter der Recklinghäuser Gespenstersage? Die ehemaligen Vorstandsmitglieder des VOH Olaf Manke und Alfred Stemmler haben sich auf den Weg in die Frühe Neuzeit Recklinghausens gemacht. Das Ergebnis war die Aufdeckung eines posthumen „Rufmordes“ an einer offensichtlich erfolgreichen – aber unverheirateten – Geschäftsfrau. Aus der Aufdeckung seiner Motive entwickelt sich im Buch ein tiefer Einblick in die Lebenssituation, die Mentalitäts-, Sozial- und Religionsgeschichte unserer Stadt.

Unverändert: Zum 400. Geburtstag von Maria Theresia Pinkernell werden die Autoren mit uns am 23. Juni, 19 Uhr dieses spannende Stück Lebens- und Stadtgeschichte in einem Vortrag präsentieren.

Vorgestellt wurde das Buch in dieser Woche in Anwesenheit einiger Vorstandsmitglieder und der stellv. Bürgermeisterin Marita Bergmaier in der Buchhandlung Winkelmann.

Foto: Georg Möllers

Gedenken am 30. Januar 2022

Teilnehmer vor der Johanneskirche

(Foto: Verkehrsverein Suderwich-Essel)

An die Opfer der NS-Diktatur erinnerten Stadtkomitee der Katholiken, Kolpingfamilie Suderwich, Verkehrsverein Suderwich-Essel, Gesamtschule Suderwich, Gasthaus-Stiftung und Verein für Orts- und Heimatkunde Recklinghausen e.V. am 30. Januar. Nach dem gut besuchten Gottesdienst wurden die Publikation “Sie hießen Hans” vorgestellt und an den Häusern der Familien von Hans Aris und Hans Werners an der Kirchstraße DENK-MAL-Tafeln enthüllt.

Enthüllung der Tafel Aris durch Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule mit Georg Möllers und Bürgermeister Christoph Tesche

(Foto: Stadt Recklinghausen)

v.l. Enthüllung der Tafel Werners durch Markus Flögel (VV Suderwich Essel) und Theo Kemper (VOH)

(Foto: Stadt Recklinghausen)

Schwere Erschütterungen für den Denkmalschutz in Recklinghausen

Fünfteilige Stadttor-Tafel am Lohtor zeigt sich schwer erschüttert

Der Autoverkehr vom Wall in die Münsterstraße hat sich als stärker erwiesen als erwartet wurde – und wohl auch erlaubt ist. Inzwischen ist das Thema „denkmalreiches Recklinghausen“ auf nur noch zwei Bodenplatten reduziert worden. Die gute Nachricht: An der Repararatur bzw. der Wiederverlegung mit einem optimierten Befestigungskonzept wird intensiv gearbeitet.

Foto: Georg Möllers

80 Jahre Wannsee-Konferenz

Erinnern hört nie auf

Am 20. Januar 2022, dem 80. Jahrestag der berüchtigten Wannsee-Konferenz luden wir in Kooperation mit dem Th.-Heuss-Gymnasium und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit zum Gedenkabend ein. Georg Möllers und Jürgen Pohl dokumentierten im Vortrag “Abmeldet von unbekannt” das Schicksal der am 24.01.2022 nach Riga deportierten Recklinghäuser Juden.

Foto: THG

Recklinghäuser Kirchen und Krippen

Auf den Spuren der “Weisen aus dem Morgenland” machten sich Mitglieder aus allen Stadtteilen unter kundiger Führung von Gerd Schenk im Januar wieder auf den Weg zur Krippe. Genauer: zu den Krippen in Gymnasial-, Gast- und Petruskirche und dann in St. Franziskus.

Selten zu sehen: Die historische und frisch renovierte Krippe des Jahres 1897, ein Geschenk der Eheleute Peus zur Goldenen Hochzeit an die Gymnasialkirche.

Foto: Cornelia Möllers

Der „Vestische Kalender 2022" ist da!

Vereinsmitglieder erhalten ihn zum Sonderpreis von 14,- Euro (Buchhandel: 19,80 Euro) über die Geschäftsstelle im Institut für Stadtgeschichte.

Herausgeber: Rita Maria Schütz, Stephan Schütz, Schützdruck GmbH

ISSN: 0938-8745

Die Not hat ein Ende: Seit Wochen werden wir gewarnt, dass Weihnachtsgeschenke knapp zu werden drohen – eine Folge von Corona und der Störung von Lieferketten. Die Verlegerin Rita Schütz und ihre Druckerei, der Schriftleiter Dr. Matthias Kordes und viele ehrenamtliche Autorinnen und Autoren haben das Unmögliche möglich gemacht!

Gerade für uns Recklinghäuserinnen und Recklinghäuser und die Geschichte unserer Stadt finden sich – neben interessanten Beiträgen aus dem Vest – eine Fülle interessanter Artikel: Es geht um die 600jährige Geschichte der Bildung unserer Stadt, um prägnante Gestalten, wie einen Afrikaforscher oder einen Maler, um technische Errungenschaften wie Straßenbahnen, Ziegelöfen oder und ein geheimnisvoller „Pulverschuppen“ des Bergbaus an der Mollbeck. Es geht um tragische Entwicklungen, wie Choleraausbrüche und die Geschichte jüdischer Frontkämpfer „für Kaiser, Volk und Vaterland“ und ein Hoffungszeichen, wie den „Garten der Religionen“. Und da sind da noch kulturelle Besonderheiten, so die Bedeutung eines Posaunenchors, Recklinghausen als Pressestadt oder eine Kunstachse in der Nachfolge des Bergbaus. Und das ist noch nicht alles!

Auch in diesem Jahr ist es für Sie wieder  ganz einfach, an die neue Ausgabe zu kommen. Bitte bestellen Sie Ihre Exemplare per Mail (info@geschichte-recklinghausen.de) oder per Telefon bei Frau Lippe (02361/501902 oder 1903). Die Geschäftsstelle schickt Ihnen die Exemplare direkt per Post zu und legt eine Rechnung bei.

Bizarre Begegnung bei der Wolters Exkursion

Weiße Frau taucht plötzlich im Lohwäldchen auf!

Foto: M. Wehling

Seine Bildmotive hat sich Clemens Wolter nicht nur in Recklinghausen gesucht, sondern auch im Raum Haltern. Dr. Werner Koppe setzt sich mit Leben und Werken des Malers auseinander und führte am 30. Oktober 50 Vereinsmitglieder bei einer Busfahrt durch den Lipperaum. Die „Schaffensorte“ des Malers Clemens Wolter, u. a. in Flaesheim, in der Westruper Heide und in Lippramsdorf wurden aufgesucht. Den Lebens- und Arbeitsstationen des Malers wurde nachgespürt und dabei einige seiner Bilder vorgestellt.

Am hellichten Tag bot sich den 50 Teilnehmer*innen ein skurriles Schauspiel: Die Weiße Frau spukte plötzlich im Lohwäldchen umher. Abergläubische Vereinsmitglieder haben Bestätigung erfahren. Denn da stand die Weiße Frau tatsächlich, und zwar in Gestalt von Mechthild Tenthoff. Sogar der Vorsitzende ergriff bei dem Spektakel die Flucht.

Foto: H. Kemper

DENK-MAL Tafel zur Erinnerung an Clemens Wolter

An seinem Wohnhaus an der Altstadtschmiede haben wir am 22. Oktober eine unserer DENK-MAL-Tafeln enthüllen können: Erstmals auch mit einer farbigen Darstellung; das sind wir einem Maler schuldig.

Hätte Wolters auch Graffiti-Kunst geliebt oder gar geschaffen? Ebenfalls an der Hauswand sehen Sie jetzt eine Kopie eines seiner Werke (Postkutsche vor dem Steintor). Sie sollten sich aber auch hinten auf den Hof wagen: Eine überlebensgroße und unverfälschte Graffiti-Kunst enthält seinen Namenszug!

v.l.: Dr. Werner Koppe, Georg Möllers

Markus Becker (Herr Orm)

75 Jahre demokratischer Neubeginn

Anlässlich des 75. Jahrestages der ersten demokratischen Wahlen am 14. Oktober 1946 luden Verein und VHS zu einer Veranstaltung in den Ratssaal ein. Mit einer Beteiligung von über 82% fanden die Parteien, darunter die wiederbegründete SPD und die neu entstandene CDU, die Unterstützung der Bevölkerung. Georg Möllers und Jürgen Pohl hoben angesichts des staatlichen, militärischen und moralischen Zusammenbruchs 1945 die Wahlen als „Sternstunde“ der sich nun entwickelnden Demokratie hervor. Bürgermeister Christoph Tesche nannte in seinem Grußwort das Engagement für die Demokratie eine Daueraufgabe der Gesellschaft.

Foto: Daniel Rabe

Ein malerisches Fleckchen Erde

Auf den Spuren von Clemens Wolter in Recklinghausen

Der Künstler Clemens Wolter (1875-1955) steht im Mittelpunkt einer umfangreichen Veranstaltungsreihe. Sie umfasst nicht nur die laufende Ausstellung im Institut für Stadtgeschichte und einen reich bebilderten und bemerkenswerten Katalog. Dazu gehören auch Vorträge und Exkursionen durch die Stadt und das Vest Recklinghausen (siehe unser Halbjahresprogramm).

Dabei führt Clemens Wolter sogar “persönlich” durch sein Leben und Werk.

Einen Überblick über das Rahmenprogramm zur Ausstellung “Clemens Wolter”  können Sie sich verschaffen, wenn Sie auf den Flyer klicken.

Gedenktafel für Ehrenbürger am Lohtorfriedhof

Der Lohtorfriedhof erfreut sich – wie bekannt -der besonderen Aufmerksamkeit des Vereins. Nachdem Ende Juni schon eine Informationstafel zu den dort beigesetzten verdienten Pädagogen der Öffentlichkeit übergeben worden war, folgte jetzt (am 02.09.2021) eine weitere Tafel zu Ehrenbürgern der Stadt Recklinghausen.

Die erste Gruppe Interessierter, die die neue Tafel besichtigten, waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Führung am 2. September. Im Mittelpunkt standen die zwölf Grabstätten, die inzwischen unter Denkmalschutz gestellt wurden. Für die Kooperation beim Schutz des Lohtorfriedhofs als „begehbares Geschichtsbuch Recklinghausens“ danken wir auch den beteiligten Stadtämtern.

Brachten die Tafel an: v.r. Harmut Gehring von der Firma Archie Design, Birgit Ridderskamp von der  rdn-Agentur, Theo Kemper vom Verein

ENGAGEMENT FÜR DEN LOHTORFRIEDHOF

neue DENK-MAL-Tafel an der Grabstätte Dr. Vockeradt

Bei einer bemerkenswerten Führung über den Historischen Lohtor-Friedhof konnten Stadt und Verein die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit für die Erhaltung des “Geschichtsbuches der Stadt” vorstellen. Luitgard Peròn, Denkmalschützerin der Stadt, hatte sich auf Anregung des Vereins intensiv für die Unterdenkmalschutzsetzung eingesetzt. Tatsächlich konnten nun elf Grabstätten vorgestellt werden, die Denkmalschutz genießen sollen. Darüber hinaus hat die Stadt nach umfangreichen Arbeiten zur Sicherung der Standfestigkeit von Gräbern nun auch mit einem neuen Grünpflegekonzept begonnen. Insbesondere die Grabstätten von Ehrenbürgern und anderer historisch bedeutsamer Familien sollen in besonderer Weise gepflegt werden. Als bürgerschaftlicher Verein danken wir für die hervorragende Kooperation von Stadt und Propsteigemeinde St. Peter zur Erhaltung des Friedhofs. Für uns konnte Theo Kemper unsere neue DENK-MAL-Tafel an der Grabstätte Dr. Vockeradt eröffnen. Sie erinnert an vier besondere Pädagogen, die sich um die Schülerschaft verdient gemacht haben. Da viele Interessenten wegen des schlechten Wetters nicht teilnehmen konnten, wird die Führung am 2. September um 16.30 Uhr erneut angeboten.

Theo Kemper stellt die neue Tafel vor

Mitmach - Aufruf!

"Projekt Bergbau"

Foto: Stadt Recklinghausen

Das “Projekt Bergbau” des Vereins für Orts- und Heimatkunde in Kooperation mit den Geschichtsvereinen der Bergwerke und der Stadt Recklinghausen geht in die zweite Phase. Bisher konnten über 100 Objekte katalogisiert werden, die im Stadtgebiet sichtbar an die bedeutende Geschichte der Bergarbeiter und der Zechen erinnern.

Bei einem Ortstermin auf Schacht 7 riefen die Träger noch einmal zur Beteiligung auf.

Friedensandacht im Gedenken an die Bombenopfer des Nordviertels

Das wegen der Corona-Situation zweimal verschobene Gedenken an alle Opfer des Krieges, vor allem an die Toten des Bombenangriffs auf das Nordviertel 1945 fand am 25. Mai als Friedens-Andacht statt. In der St. Elisabeth-Kirche gedachten Kirchengemeinde, Mitglieder des VOHR, des VV Nord und Schülerinnen und Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums insbesondere der damals 173 Getöteten – eine Woche vor dem Einmarsch der US-Truppen, die Ostern 1945 die Terrorherrschaft beendeten. Der Leistungskurs Geschichte trug Zeitzeugenberichte vor; Bürgermeister Christoph Tesche rief zu Wachsamkeit und Engagement gegen jede Form von Ausgrenzung und Gewalt heute auf.

                               Fotos: Stadt Recklinghausen

Tisa von der Schulenburg im Knappschafts-Krankenhaus

Am 29. März 2021 wurde eine Ausstellung mit Werken Tisa von der Schulenburg im Knappschaftskrankenhaus eröffnet. Die fünf Skizzen zeigen mit Bergbauszenen, einer Mutter mit Kind und der Auferstehungsbotschaft zentrale Themen ihres Schaffens. Im Mittelpunkt ihres Schaffens stand immer der Mensch, der Mensch in der Arbeitswelt oder in Notsituationen. Verbunden mit der Botschaft der Hoffnung sind die Werke in der Krankenhauskapelle nun auf Dauer sinnvoll präsent. Wer Tisas Werken begegnen will, ist dort auch ansonsten an der “richtigen Stelle”. Georg Möllers machte bei der Eröffnung darauf aufmerksam, dass die gesamte Innenausstattung (Ambo, Osterleuchter, Tabernakel etc…) 1983 von ihr geschaffen worden sei.

Foto: RZ Recklinghausen

Buchpräsentation zum 20. Todestag der Künstlerin Tisa von der Schulenburg

Auf den Spuren schicksalhafter Lebenswege der Geschwister Tisa und Fritzi in Recklinghausen

Anlässlich des 20. Todestages von Tisa von der Schulenburg wird der Presse am 8. Februar 2021 die Broschüre “Tisa und Fritzi von der Schulenburg” vorgestellt. Georg Möllers und Jürgen Pohl erinnern mit dieser Publikation an das Wirken und das Werk dieser außergewöhnlichen Frau. Ihr Leben und ihr Lebensweg nach Recklinghausen sind untrennbar mit dem Schicksal ihres ebenso außergewöhnlichen Bruders Fritz-Dietlof (Fritzi) von der Schulenburg verbunden.

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