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Nie zuvor – und auch nicht danach – hat es in Deutschland eine gewaltigere Absatzaktion für die heimischen Winzer gegeben als in den Jahren 1935 bis 1938: Unter der eingängigen Parole „Wein ist Volksgetränk!“ entfaltete das NS-Regime in den Friedensjahren des „Dritten Reiches“ eine groß angelegte Weinpropaganda, die das Trinken deutschen Rebensaftes als geradezu nationale Tat beschwor. Das wurde vom Volksmund sogleich in die Parole „Saufen für den Führer!“ umformuliert.

„Die Entstehung der Weinpatenschaft Recklinghausens mit dem Moselort Senheim“, so lautet folgerichtig das Thema eines bebilderten Vortrages, in dem der Traben-Trarbacher Museumsleiter Dr. Christof Krieger an dieses ungewöhnliche Ereignis vor vierundachtzig Jahren erinnern möchte. Der Historiker, der sich in seiner umfangreichen Doktorarbeit an der Universität Trier erstmals wissenschaftlich mit der nationalsozialistischen Weinpropaganda an Mosel, Saar und Ruwer beschäftigt hat, gibt anhand zumeist unveröffentlichter Quellen überraschende Einblicke in ein weithin unbekanntes Kapitel der Stadtgeschichte Recklinghausens.